Metall-Handwerker setzen auf gegenseitige Wertschätzung

Metall-Handwerker setzen auf gegenseitige Wertschätzung

Obermeister Petry mahnt stärkere Präsenz bei Innungsaktivitäten an – Zuversicht auch in herausfordernder konjunktureller Lage 

69 heimische Betriebe in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land sind derzeit in der Metall-Innung zusammengeschlossen, die Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren weitgehend unverändert geblieben. Am Montag Abend stand die Jahreshauptversammlung in Tittmoning an. „Hier sitzen mehrere hundert Tonnen Stahl am Tisch“ betonte Obermeister Wolfgang Petry schmunzelnd, wenngleich er über die begrenzte Präsenz der Innungsmitglieder „not amused“ war und die Präsenz der Kollegen anmahnte. Es sei nicht „meisterlich“ wenn man an einem wichtigen Abend der Innung nicht anwesend sei. „Aber es waren heute Profis am Tisch und das freut mich“ gewann er dem intensiven Austausch unter den Kollegen mit Betriebsbesichtigung positives ab. „Die gegenseitige Wertschätzung ist wichtig“ sagte er in Richtung der Kollegen und der Hauptversammlungsgastgeber.  

Die Anwesenden konnten sich neben dem offiziellen Teil der Tagesordnung und dem Austausch unter den Kollegen über den Werksbesuch bei Brückner Textile Technologies freuen, ein heimischer mittelständisches Innungsmitglied, das seit 65 Jahren am Standort Tittmoning präsent ist und insgesamt auf eine 76-jährige Firmengeschichte – ausgehend von einem 1949 in Stuttgart gegründeten Ingenieurbüro - zurückblicken kann. Werksleiter Manfred Göpperl zeigte die Kernkompetenz der international aktiven Gruppe mit Standorten in Deutschland und einem Büro in Shanghai im Bereich Blechbearbeitung mit Laser und CNC-Stanzanlagen. 

Obermeister Wolfgang Petry ging in seiner Rede auf die aktuelle Situation der Innung ein, machte dabei deutlich, dass auch die Handwerkervereinigung mit steigenden Kosten konfrontiert ist. „Die Kreishandwerkerschaft macht einen wichtigen Dienst“ hielt er eine flammende Rede für den Erhalt der Innung. Diese habe nicht nur eine historische Bedeutung, sondern sei auch für den Zusammenhalt unter den Handwerkern wichtig. Daneben sei sie Grundlage für eine reibungslose Durchführung der Gesellenprüfungen vor Ort. 

Der stellvertretende Obermeister, Fritz Graßl, ging auf aktuelle Themen aus dem Fachverband wie beispielsweise des Gütesiegels Umwelt, das den Betrieben Vorteile verschafften kann, ein. Er warb zusammen mit Obermeister Petry für eine Teilnahme an der Berufsausbildungsmesse BIM, die an drei Tagen vom 30. September bis 2. Oktober im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Traunstein stattfindet. 

Ein geordnetes Zahlenwerk präsentierte Manuela Deneri, Geschäftsstellenleiterin der Kreishandwerkerschaft beim Vortragen der Jahresrechnung. Zeitliche Verschiebungen auf der Ausgabenseite machten dabei einen Nachtragshaushalt erforderlich. Dieser wurde nach einem positivem Votum des Rechnungsprüfungsausschuss ohne Gegenstimme bestätigt, Kassier und Vorstandschaft einstimmig entlastet. Auch der Haushaltsplan für das laufende Jahr wurde durchgewunken. Breite Kritik gab es von Vorstandschaft und Mitglieder der Innung über weiter steigende Kosten, die durch höhere Zahlungen an den Fachverband entstehen. Dies führe zu steigenden Innungsbeiträgen für die Betriebe, die die Anwesenden mit Bauchgrimmen durchwinkten.

In den anstehenden Neuwahlen wurden in den Prüfungsausschuss der Metallbauer als Meisterbeisitzer Fritz Graßl, Wolfgang Petry, Franz Pfeffer, Andreas Brand, Korbinian Hasenknopf, Georg Huber und Ludwig Schader gewählt. In den Ausschuss für Berufsbildung wählten die Anwesenden Petry und Pfeffer. Im Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten wurden Graßl, Petry und Pfeffer gewählt. Auch die beiden Rechnungsprüfer Brand und Michael Kettenberger wurden im Ehrenamt bestätigt. 

AWI

Bildtext:
Im Dialog: Der Obermeister der Metall-Innung Wolfgang Petry und Manfred Göpperl, Leiter des Werks von Brückner Textile Technologies in Tittmoning.  
 

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